Andreas Chwatal, Samuel Henne, Marie-Alice Kammer, Sophia Pompéry - Frühaufsteher 02

24 May – 28 Jun 2008
en

From 24th of may to 28th of june the gallery koal presents the exhibition „Frühaufsteher 02“ (Early bird 02) with works from Andreas Chwatal, Samuel Henne, Marie-Alice Kammer and Sophia Pompèry.
The exhibition series „Frühaufsteher“ (Early bird), presents for the second time young art students from different german universities.
This year’s exhibition shows the painter Andreas Chwatal from the AdBK Munich, the photographer Samuel Henne from the HBK Braunschweig, the sculptor Marie-Alice Kammer from the Kunstakademie Münster and the concept artist Sophia Pompèry from the Kunsthochschule Berlin-Weißensee. These student’s works of art attracted the particular attention of the gallery koal within the last year.

—–
Andreas Chwatal has been studying painting and graphics at the AdBK Munich since 2006 under Markus Oehlen. The use of scenic and narrative elements are characteristic for his drawings and texts. Chwatal works with these elements, but his work is not restricted by the limits of a narration. Within these scenes lies the symbolic and graphic character of a distinctive vision, which does not confuse or romanticise, but concentrates everything that has impact on us during the day in a dense picture. Text and image do not explain one another, they exist in parallel, are not compatible in their content, but in their origin, in their beginning, in that moment in which the artist decides the form of his idea – text or image. 

The photographies of Samuel Henne, who has been studying fine arts since 2003 under Birgit Hein and since 2005 under Dörte Eißfeldt at the HBK Braunschweig, connect different genres – selfportraits are combined with interiors, pictures of details with landscapes. Due to these connections Henne’s pictures, which emerge almost exclusively in his private environment, create new and open levels of interpreting. The more or less autobiographical background of his pictures leads to images which are emotionally charged and create intimate and melancholic moments. In contrast to that there are pictures, which are difficult to interpret, which evoke a cool beauty and discomfort. All the pictures seem to have in common an omnipresent fragility and a frozen moment, which yet has not decided to become dream or reality.

Marie-Alice Kammer, who has been studying since 2005 under Katharina Fritsch at the Kunstakademie Münster, works a lot with slots, corners and walls and carries out some of her more expansive objects in wood, cardboard, wire or through the use of small electronic items. The objects of Marie-Alice Kammer follow the architectural parameters of the space.
Rectangles and squares are nested into each other and seem to extend beyond the real space. After a closer examination the center of the object vanishes into a black whole. Deep, dark and wide appears what lies beyond. 

The concept artist Sophia Pompèry, graduate of the Kunsthochschule Berlin-Weißensee and student of Karin Sander’s master class since 2008, calls herself a commentator of space. Pompèry is not interested in creating new images, but in interpreting and commenting the things that already exist. The strategies that she works with include the arrangement of materials encountered, the use of texts for temporary works with reference to the location, or the transference of an incident into a different context. As a result of the creative process a piece of work emerges along with an image which reflects this work. In her work Sophia Pompèry concentrates on certain paradoxical aspects such as the contradiction between a rejection of materiality and the creative process as well as the interaction between reality and the image of reality. For the exhibition „Frühaufsteher 02“ the artist has chosen to do a conceptual work using the deserted courtyard of the gallery koal as her scene.

de

Die Galerie koal zeigt vom 24. Mai bis 28. Juni 2008 in der Ausstellung “Frühaufsteher 02” Werke von Andreas Chwatal, Samuel Henne, Marie-Alice Kammer und Sophia Pompéry.
Die Ausstellungsreihe „Frühaufsteher “, präsentiert in diesem Sommer zum zweiten Mal junge KunststudentenInnen von verschiedenen Universitäten Deutschlands. Die diesjährige Ausstellung zeigt den Maler Andreas Chwatal von der AdBK München, den Fotografen Samuel Henne von der HBK Braunschweig, die Bildhauerin Marie-Alice Kammer von der Kunstakademie Münster, sowie die Konzept-Künstlerin Sophia Pompéry von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Die Arbeiten dieser vier StudentenInnen sind der Galerie koal bei den letzten Rundgängen besonders aufgefallen.

—–
Andreas Chwatal studiert seit 2006 Malerei und Grafik bei Markus Oehlen an der AdBK München. In seinen Zeichnungen und Texten arbeitet er mit den Mitteln des Szenischen und der Erzählung, welche er zwar nutzt, deren Grenzen aber nicht kennt. In diesen Szenen liegt der Symbolgehalt und die Bildhaftigkeit eines eindeutigen Traumbildes, das nicht verklärt oder verwirrt, sondern all das in ein verdichtetes Bild packt, auf den Punkt bringt, was uns tagsüber als Input erreicht. Text und Bild erklären sich nicht gegenseitig, sie stehen parallel zueinander, sind nicht kompatibel in ihren Inhalten, sondern in ihren Ursprüngen, ihrem Ausgangspunkt, in dem Augenblick, in dem der Künstler entscheidet welche spätere Ausformung — ob Text oder Bild — sich aus der Idee ergibt. 

In den Fotografien von Samuel Henne, welcher seit 2003 freie Kunst bei Birgit Hein und seit 2005 bei Dörte Eißfeldt an der HBK Braunschweig studiert, werden verschiedene Bildgattungen zusammen gebracht — Selbstportraits treffen auf Innenansichten von Räumen, Detailaufnahmen auf Landschaften. Die fast ausschließlich im engsten Privatumfeld entstehenden Bilder erhalten durch ihr Zusammenkommen neue und offene Interpretationsebenen. Durch den teils autobiografischen Hintergrund werden einige der Bilder emotional aufgeladen, was sich in intimen und melancholischen Momenten zeigt. Ihnen stehen Bilder gegenüber, die durch schwere Deutbarkeit und kühle Schönheit Unbehagen hervorrufen. Den Bildern scheint eine allgegenwärtige Zerbrechlichkeit und Fragilität gemein und ein Anhalten des Augenblicks, der noch unentschieden ist Wahrheit oder Traum gewesen zu sein.

Marie-Alice Kammer, die seit 2005 bei Katharina Fritsch an der Kunstakademie Münster studiert, arbeitet hauptsächlich mit Nischen, Raumecken und Wänden, führt ihre teils raumgreifenden Objekte in Holz, Pappe, Draht oder mit kleinteiligen Elektronikartikeln aus. Übereinander verschachtelte Rechtecke, Leisten und Quadrate erstrecken sich scheinbar weiter als der reale Raum und bei längerer Betrachtung löst sich der Mittelpunkt des Gebildes in ein schwarzes Loch auf. Tief, dunkel und weit wirkt das dahinter Liegende. Die Grundlage für die Objekte von Marie-Alice Kammer bilden die architektonischen Vorgaben eines Raumes. 

Die Konzeptkünstlerin Sophia Pompéry, seit 2008 Absolventin der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Meisterschüler bei Karin Sander, nennt sich Raumkommentator. Pompéry interessiert nicht das Schaffen neuer Bilder, als vielmehr das Interpretieren und Kommentieren des Vorhandenen. Das Inszenieren vorgefundener Materialien, das Einsetzen von Texten bei ortsbezogenen Arbeiten von kurzer Dauer, oder das Übertragen einer Begebenheit in einen anderen Kontext, sind die Strategien, die sie nutzt. Am Ende des Schaffensprozesses entstehen eine Arbeit und ein damit verbundenes Bild. Der Widerspruch zwischen Ablehnung der Materialität und dem künstlerischen Arbeiten – dieses Paradoxon –, sowie das Zwischenspiel zwischen Realität und Abbild sind Aspekte, die sie beschäftigen. Für die Ausstellung „Frühaufsteher 02“ in der Galerie koal hat sie sich thematisch mit dem verwaisten Garten der Galerie auseinandergesetzt.